Die schrittweise Einstellung des Betreuungsgeldes, die Anfang März 2023 vom Hohen
Verwaltungsgerichtshof als rechtmäßig erklärt wurde, wird bei den Einschreibungen für das
Kindergartenjahr 2023/2024 für Chaos sorgen, wird befürchtet. Denn rund 5.300 Einwohner*innen, die
bisher Betreuungsgeld beziehen konnten und nicht arbeiten gehen mussten, weil sie drei oder mehr
Kinder haben, werden ab dem 1. April rund 530 Euro und dann ab dem 1. Juli 2023 nur noch 260 Euro
erhalten. Dies bedeutet, dass sie in den Beruf (wieder) einsteigen und ihre Kinder anstatt zu Hause,
in der Kindertagesstätte betreuen lassen müssen. Neben 3.300 Kindern, die bereits letztes Jahr keinen
Platz im Kindergarten bekommen haben, sollten dieses Jahr noch mindestens 7.000 Kinder arbeitsloser
Eltern dazukommen. Vizebürgermeisterin Danijela Dolenec (M – Wir können's!) dementierte die
Behauptungen der Tageszeitungen "Jutarnji list" und erklärte bei der wöchentlichen
Pressekonferenz, dass im Herbst maximal 4.300 Kinder keinen Platz bekommen hätten. Zudem soll der
Platzmangel bald in Vergessenheit geraten. 16 Projekte zum Ausbau der Kindergartenkapazität werden zu
25 Prozent vom Nationalen Aufbau- und Resilienzprogramm finanziert, weitere 75 Prozent beziehungsweise
21,3 Millionen Euro, die bisher für das Betreuungsgeld ausgegeben worden sind, werden von der Stadt
gesichert. Bis Herbst 2023 werden zudem drei neue Kindergärten mit 200 Betreuungsplätzen eröffnet.
Bauarbeiten an weiteren drei Kitas sollen demnächst beginnen, weitere fünf sind in Planung. Die Stadt
subventioniert außerdem die Einschreibungen in kirchliche und private Kindergärten. Bis zum 31.
Dezember 2024 läuft auch eine Ausschreibung für die Verpachtung von öffentlichen Räumen, die von der
Stadt in Betreuungseinrichtungen umgewandelt werden. In der kroatischen Metropole gibt es derzeit 60
städtische Kindergärten.