Vom 11. bis 12. Februar war der Vizeoberbürgermeister von Budapest, Gábor Kerpel-Fronius, mit einer Delegation in Wien zu Besuch. Ein ambitioniertes Programm erwartete die ungarischen Gäste: Neben einem Treffen mit Bürgermeister Ludwig und Vizebürgermeisterin Hebein standen auch zahlreiche Arbeitsbesuche in verschiedenen Magistraten der Stadt auf dem Programm.
Wien besitzt Expertise im Bereich Smart City. Das schätzt man auch in der Dialogstadt Budapest. Aber auch viel gemeinsame Geschichte verbindet. Das betonten der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig und Vizeoberbürgermeister Kerpel-Fronius. Das Thema des Gesprächs war die Wohnungsnot in Budapest und die Lehren, die man aus der Wiener Wohnbaupolitik ziehen kann. Der zweite politische Termin des Tages fand im Büro der Wiener Vizebürgermeisterin Birgit Hebein statt. Das Gespräch stand ganz im Zeichen des Dialogs zwischen den Hauptstädten. Gábor Kerpel-Fronius sagte nach den Gesprächen: "Eine der großen Erkenntnisse meiner Auslandsreisen ist, wie wichtig es ist, den persönlichen Kontakt zu unseren internationalen Partnern zu pflegen. Budapest war in den vergangenen 10 Jahren ein bisschen isoliert, das möchten wir ändern." Beeindruckt zeigte er sich auch vom Street-Art-Kunstwerk im Büro der Vizebürgermeisterin.
Den Gesprächen im Rathaus folgten zahlreiche Fachtermine in den Magistratsabteilungen der Stadt. Die Mitarbeiter der Magistratsabteilung für Beleuchtung im öffentlichen Raum (MA 33) informierten die ungarischen Gäste zu den Themen smarte Mobilität und smarte LED-Beleuchtung. Präsentiert wurden die Elektromobilitätsstrategie der Stadt und die selbstentwickelten LED-Leuchten. Bei der "hands-on" Präsentation durfte auch der Vizeoberbürgermeister Hand anlegen und zeigte sich begeistert, wie einfach und rasch die LED-Module getauscht werden können.
Die Magistratsabteilung Stadtentwicklung und Stadtplanung (MA 18) präsentierte die Smart City-Strategie und das smarte Parken in der Stadt. Beim Wohnfonds Wien wurde das Projekt THEWOSAN vorgestellt und die verschiedenen Fördermodelle der Stadt gezeigt. Wien und Budapest unterscheiden sich hauptsächlich bei der Besitzform der Immobilien - während Wien rund 220.000 Gemeindewohnungen besitzt, ist in Budapest fast der ganze Bestand in privater Hand.
Am zweiten Tag stand die Seestadt Aspern im Fokus. Bei einer Fahrt mit dem autonomen Bus der Wiener Linien konnte Kerpel-Fronius einen ersten Eindruck von der Mobilität der Zukunft gewinnen. Der CEO der Seestadt Betreibergesellschaft, Gerhard Schuster, begrüßte die Delegation und präsentierte das Konzept und die Baufortschritte. Ergänzt wurde der Know-how-Transfer durch die Vorstellung des Projekts Aspern Smart City Research (ASCR), das das neue Stadtviertel aus wissenschaftlicher Sicht begleitet. Auch ein Rundgang durch die Seestadt selbst stand natürlich auf dem Programm. Der Nachmittag stand ganz unter dem Thema "Stadtplanung und Partizipation". Nach einem Termin bei der Baudirektion erfolgte eine Führung durch das Areal des Hauptbahnhofs und des Sonnwendviertels.