Am 4. März 2020 war eine Delegation rund um die Bürgermeister der böhmischen Städte Litomyšl und Svitavy zu Gast bei Wiener Wohnen. Im Rahmen des Austauschs ging man dabei auf Zahlen, Daten und die historische Entwicklung des Wiener Wohnbaus ein. Von besonderem Interesse für die DelegationsteilnehmerInnen war dabei die Frage nach den Unterschieden zwischen den zwei Formen des geförderten Wohnbaus in Wien.
Die Wiener Rolle als Vorbild beim geförderten Wohnbau war für die Städte Litomyšl und Svitavy, bekannt für ihr architektonisches Erbe aus der Renaissancezeit, Anlass, bei Wiener Wohnen mehr über die Schaffung leistbaren Wohnraums in Erfahrung zu bringen. Christian Schantl, Leiter für Internationale Beziehungen bei Wiener Wohnen, gab den DelegationsteilnehmerInnen einen Überblick über Wiens Erfolgsgeschichte im Bereich des geförderten Wohnbaus. Diese sei vor allem auf das ambitionierte historische Wohnbauprogramm der Wiener Sozialdemokratie ab 1919 zurückzuführen.
Wiener Wohnen, als Unternehmen der Stadt Wien, verwaltet, saniert und bewirtschaftet 220.000 Gemeindebauwohnungen und stellt somit den größten kommunalen Hausverwalter in Europa dar. Neben dem Wiener Gemeindebau, bei dem Wiener Wohnen als Eigentümer und Verwalter handelt, trägt auch das Modell der Wohnbauförderung zum Erfolg Wiens bei. Verglichen zum Gemeindebau, handelt es sich hierbei um Bauvorhaben, die mit öffentlichen Mitteln gefördert werden, aber sich nicht im Besitz der Stadt Wien befinden. Beide dieser Maßnahmen tragen essenziell zum leistbaren Wohnen in Wien bei und beugen Mietwucher oder einer Ghettobildung in verschiedene Gesellschaftsschichten vor.