Ausstellung "Ouriel Morgensztern – Rendezvous in Wien" eröffnet

2.6.2022

Das Österreichische Kulturforum lud am 2. Juni 2022 gemeinsam mit dem Jüdischen Museum Wien und dem Auslandsbüro der Stadt Wien in Berlin zur Eröffnung der Ausstellung "Ouriel Morgensztern - Rendezvous in Wien" in die Österreichische Botschaft ein.

Die Begrüßung und Einführung in den Abend erfolgte durch die Leiterin des Österreichischen Kulturforums in Berlin, Denise Quistorp. Die Veranstaltung sei auch ein Austausch, ein Miteinander, eine Möglichkeit, neue Perspektiven zu schaffen und einen Blick in den heutigen Alltag der Jüdischen Gemeinde zu werfen. Danielle Spera, Direktorin des Jüdischen Museums Wien, und Astrid Peterle, Kuratorin der Ausstellung, erzählten in ihren Reden über die Entstehung und Hintergründe der Ausstellung und ihre Begegnungen mit dem Fotografen. Die Ausstellung sei eine Hommage an das jüdische Leben von heute, eine offene Tür in die jüdische Gemeinde, die aktuell in Wien 8.000 Mitglieder zählt.

Ebenso wendete sich auch der Fotograf Ouriel Morgensztern mit seinen Begrüßungsworten an das zahlreiche Publikum und erzählte von seiner Familiengeschichte. Aufgewachsen in einer jüdischen Familie im ländlichen Südfrankreich, fand Morgensztern auch durch die Auseinandersetzung mit seiner eigenen Familiengeschichte zur Fotografie: "Wir hatten nicht mehr so viele Familienmitglieder, weil ziemlich alle ermordet worden waren. Aber wir hatten Fotoalben mit Bildern von unseren Verwandten. Meine Geschwister und ich schlugen sie daheim auf und suchten regelmäßig bestimmte Fotos heraus. Auf diese Weise konnten wir mit unserer Geschichte in Verbindung treten", so Morgensztern. In Paris geboren, wuchs er in einem Dorf in Südfrankreich auf, bevor er über Abstecher nach New York und in einen Kibbutz in Israel seinen Lebensmittelpunkt schließlich vor fast 20 Jahren in Wien fand. Mit seiner Fotokamera begleitet Ouriel Morgensztern bereits seit 20 Jahren die jüdische Gemeinde in Wien. Seine im Kulturforum gezeigten Fotografien erzählen von öffentlichen und privaten Momenten, kleinen und großen Gesten und bieten einen gegenwärtigen Einblick in das jüdische Leben in Wien heute.

Anschließend fand ein tiefgründiges und wertschätzendes Gespräch über das jüdische Leben in Österreich und Deutschland statt. Danielle Spera erörterte im Gespräch mit Andrei Kovacs, Leitender Geschäftsführer von 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V., wie jüdisches Leben in beiden Ländern wahrgenommen wird und heutzutage gelebt werden kann. 

Die musikalische Begleitung wurde von Senka Brankovic-Rau am Klavier übernommen.

Nach der Eröffnung lud das Auslandsbüro der Stadt Wien in Berlin zu einem Empfang im Garten der Botschaft – eine Gelegenheit, sich über die gewonnenen Eindrücke auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.

Die Ausstellung ist bis zum 18. September im Österreichischen Kulturforum Berlin zu sehen.

Weitere Informationen

Österreichisches Kulturforum Berlin