Wie viele Obdachlose es in Berlin gibt weiß keiner genau – eine Zählung im Auftrag des Berliner Senats
im Jahr 2020 kam auf knapp 2.000, Hilfsorganisationen gehen aber von bis zu 10.000 Menschen aus. Knapp
50.000 wohnungslose Menschen sind in Gemeinschaftsunterkünften und betreuten Wohnformen untergebracht.
Ein neuer Ansatz sollte in Form des Pilotprojektes "Housing First", das 2018 begann und für
drei Jahre angesetzt war, den dauerhaften Ausstieg aus der Obdachlosigkeit unterstützen. Ein in Amerika
entwickeltes Konzept, das obdachlosen Menschen unbefristet und mit einem eigenen Mietvertrag in Wohnraum
unterbringt und darüber hinaus professionell betreut. Laut veröffentlichtem Endbericht baten seit dem
Start des Modellprojekts am 1. Oktober 2018 bis zum Stichtag 31. August 2021 insgesamt 611 wohnungslose
Haushalte um Aufnahme ins Projekt. Bis zum Ablauf der Modellprojektphase sind 44 Aufnahmen ins Projekt
erfolgt, davon konnten 40 Personen mit Wohnraum versorgt werden, 11 von ihnen waren Frauen.
Ausgeschieden aus dem Projekt sind im Laufe der Zeit sieben Personen, insgesamt ein positives
Ergebnis. Eine Vorentscheidung für die Verstetigung des Modellprojekts "Housing First
Berlin" ist ebenfalls gefallen: laut Koalitionsvertrag der neuen Regierung wird das
Projekt weiter finanziert.