Zagreber Bürgermeister Tomašević  und Wiener Bürgermeister Ludwig mit unterzeichnetem Kooperationsvertrag

Wien und Zagreb unterzeichnen Kooperationsabkommen

8.6.2022

Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević kam am 8. Juni 2022 nach Wien, um seinen Amtskollegen Michael Ludwig zu treffen und ein Kooperationsabkommen zwischen Wien und Zagreb zu unterzeichnen.

Die Vereinbarung wurde im Roten Salon des Wiener Rathauses unterzeichnet. Danach lud der Wiener Bürgermeister den Zagreber Bürgermeister und seine Delegation zu einem gemeinsamen Mittagessen.

Das letzte Abkommen zwischen Wien und Zagreb war 2013 ausgelaufen. Nun wird die verstärkte Zusammenarbeit, von der beide Städte und seine Bürger*innen profitieren sollen, wieder aufgenommen. Bei den Themen, die im Abkommen als Schwerpunkte festgehalten sind, spiegeln sich der Klimawandel und der intelligente Umgang mit seinen Folgen wieder. In den Bereichen Energie, Verkehr und Mobilität, Abfallmanagement, Stadtplanung und Umwelt werden sich Wien und Zagreb über nachhaltige, smarte Lösungen austauschen. Ein weiterer Schwerpunkt soll leistbares Wohnen sein. Der Wiener Weg im sozialen Wohnbau ist gerade angesichts international steigender Miet- und Immobilienpreise für andere Großstädte sehr interessant. Auch die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Wien und Zagreb sollen von der Kooperation profitieren. Vor allem Innovationen und Start-ups sollen gefördert werden. Unternehmen sollen bei der Expansion in die jeweils andere Stadt – eine Autofahrt zwischen Wien und Zagreb dauert lediglich nur etwas mehr als vier Stunden – unterstützt werden.

In seinem Statement sagte Bürgermeister Tomašević, Wien sei eine sehr offene und tolerante Stadt, in der alle Leute willkommen seien. Diese Offenheit und Toleranz sei für ihn auch für Zagreb das Ziel. Für ihn als neuem Bürgermeister sei der Klimawandel ein zentrales Thema. Er freue sich, die lange Tradition der Zusammenarbeit zwischen Wien und Zagreb fortzusetzen. Gerade beim Klimawandel gebe es viele Möglichkeiten der Kooperation und des Austauschs. Zagreb wolle besonders auch vom riesigen Know-how Wiens beim sozialen Wohnbau lernen.

Bürgermeister Ludwig betonte, wie wichtig es sei, dass sich Städte miteinander vernetzten. In den Städten liege die Zukunft. Daher freue auch er sich besonders, die traditionell freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen Wien und Zagreb mit seinem Amtskollegen fortzusetzen. Das Hauptaugenmerk der Kooperation liege unter anderem auf den Themen nachhaltige Stadtentwicklung und Mobilität. Wien gehe hier mit seiner Smart Klima City Strategie, mit der die Stadt bis 2040 CO2-neutral gemacht werde, mit gutem Beispiel voran.

Der Zagreber Bürgermeister wurde unter anderen von Gemeinderat Gordan Bosanac und Magistratsmitarbeiterin Vesna Šimić begleitet. Bosanac ist unter anderem Experte für Menschenrechte und Friedensforschung, Šimić ist Assistentin der Amtsleiterin für Kultur, Städtekooperation und internationale Beziehungen. Am Treffen im Wiener Rathaus haben auch die Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler und der kroatische Botschafter in Österreich, Daniel Glunčić, teilgenommen.

Politisches Engagement seit der Schulzeit

Tomislav Tomašević ist seit 4. Juni 2021 im Amt und ist Mitgründer des links-grünen Bündnisses Wir können's! (M). Bei den Parlamentswahlen im Jahr 2020 zog er für das Bündnis in das kroatische Parlament ein. Bei den Bürgermeister*innen-Wahlen nach dem überraschenden Tod von Vorgänger Milan Bandić im Jahr darauf setzte er sich in der Stichwahl durch. Tomašević, der in diesem Jahr seinen vierzigsten Geburtstag feierte, engagiert sich seit seiner Jugend politisch. Mit 16 Jahren schloss er sich der Bürger*inneninitiative Grüne Aktion an, deren Präsident er von 2007 bis 2021 war.

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