Wenn es um Smart City geht, ist die Wiener Expertise immer gefragt. Am 12. Oktober 2022 fand das Smart Budapest Forum in der ungarischen Hauptstadt statt, wo gleich zwei Vortragende aus Wien ihre Erfahrungen mit dem Publikum geteilt haben. Beim Forum der Öffentlichen Stiftung für Unternehmensentwicklung (BVK), einer Organisation der Stadt Budapest, ging es unter anderem um Genderaspekte in der Stadtplanung, unternehmensfreundliche Konzepte und die transparente Nutzung von Daten.
"Wir wollen eine Stadt, die smart ist, aber auch ein Herz hat", eröffnete Oberbürgermeister Gergely Karácsony (Párbeszéd – Dialog) die Konferenz Smart Budapest Forum in der Central European Universität (CEU). Bei Smart City handle es sich nicht um die Technologie selbst, sondern um die Menschen, welche die Technologie nutzen, betonte er in seiner Rede. Dabei hob er einige smarte Projekte aus Budapest, wie den Solarpotenzialkataster, Budapest Go, die Applikation für öffentlichen Verkehr, sowie die Gründung der Budapester Stadtwerke hervor.
Das Smart Budapest Forum sollte als Wiege für ein smartes Budapest der Zukunft dienen, wo junge Kreative nicht mehr gezwungen sind ihr Know-how ins Ausland zu bringen, sondern ihrer Heimatstadt zugute kommen lassen können, sagte János Kele, Projektdirektor der BVK. Aus diesem Grund teilten Expert*innen aus Glasgow, New York und Wien ihre Erfahrungen bei Vorträgen und Rundtischgesprächen mit ungarischen Fachleuten aus der kommunalen Ebene, Politiker*innen, Entscheidungsträger*innen aus der Wirtschaft und anderen Akteur*innen.
Wie wichtig Genderaspekte bei der Stadtplanung sind, erörterte Eva Kail, Expertin für frauengerechtes Planen und Bauen beider Magistratsdirektion – Geschäftsbereich Bauten und Technik (MD-BD) von der Stadt Wien in ihrem Vortrag. Bei der Gestaltung von öffentlichen Plätzen, der Einstellung von Ampeln oder dem Bau von Gehsteigen müssten die Interessen und Bedürfnisse aller Gesellschaftsschichten beachtet werden – Frauen mit Kinderwagen, ältere Menschen, Mädchen und Jungen hätten verschiedene Bedürfnisse, die erfragt und beachtet werden müssten. Deshalb lege die Stadt Wien bei einigen Projekten großen Wert auf Partizipation, wo die Betroffenen mitdenken und mitreden können. Die Umstellung der Ampeln bei Zebrastreifen, der Bau breiterer Gehsteige oder die Spielplatzgestaltung nach Mädchen- und Jungenspielen seien nur kleine Schritte, würden aber eine Stadt für alle Bewohner*innen lebenswerter machen.
Alfried Braumann von der Wirtschaftsagentur Wien, zuständig für Wirtschaftspolitik und europäische Angelegenheiten, sprach davon, wie eine Stadt ihre Unternehmen besser fördern kann und mit welchen Maßnahmen die Stadt Wien Start-ups oder die Kreativindustrie in die österreichische Hauptstadt lockt. Bei dem Get-Together auf der Dachterrasse der CEU hatten die Wiener Expert*innen die Möglichkeit sich mit Budapester Stakeholdern auch persönlich auszutauschen und von möglichen Projekten zu sprechen.
Die Budapester Öffentliche Stiftung für Unternehmensentwicklung (BVK) wurde ins Leben gerufen, um Budapester Unternehmen unter die Arme zugreifen. Seit Jahren unterstützt sie Start-ups, organisiert die traditionelle "Lange Nacht der Start-ups" und bietet auch Beratungstätigkeit für etablierte Unternehmen beispielsweise bei EU-Projekten und der Kreditaufnahme. Die Gründung der Smart Budapest Gemeinschaft ist ebenfalls mit dem Namen der Stiftung verbunden. Sie hat die Federführung bei der Verwirklichung der Smart-City-Strategie der Stadt Budapest übernommen und dient als eine Art Brücke zwischen der Stadtführung und den Unternehmen.
Smart Budapest Forum (Ungarisch)
Wirtschaftsagentur Wien