Steigende Mietpreise, wenig leistbarer Wohnraum. Dieses Thema ist nicht nur in Wien, sondern auch in Budapest ein Thema. Eine Delegation aus der ungarischen Hauptstadt hat am 4. März einen intensiven Austausch in Wien absolviert.
Wohnbau und verfügbarer Wohnraum ist nicht nur als abstraktes kommunales Thema interessant. Wenn den BewohnerInnen einer Stadt nicht genug Wohnungen zur Verfügung stehen, droht Obdachlosigkeit. Besonders stark betroffen davon können Menschen in schwierigen Lebensumständen sein. Aus diesem Grund standen in den Räumlichkeiten des Fonds Soziales Wien (FSW) bei den Vorträgen Obdachlosenhilfe und –versorgung im Fokus. Die Wiener Vortragenden, Michael Langwiesner (FSW) und Bernhard Rubik (Wiener Wohnen) teilten dabei ihre Erfahrungen und konnten Best Practice-Beispiele aus Wien präsentieren. Eine der wesentlichen Lehren aus der Arbeit mit den Schwächsten der Gesellschaft ist der persönliche Kontakt. Das aktive Aufsuchen und Gespräche mit Betroffenen sind dabei die besten Wege, um Delogierungen zu vermeiden.
Susanne Bauer von Wiener Wohnen präsentierte neben relevanten Gesetzen die sanfte Stadterneuerung, den geförderten und kommunalen Wohnungsneubau, die man unter dem Schlagwort "Wiener Modell" zusammenfassen kann. Am Nachmittag standen ein Besuch im Chancenhaus Hermes und am Abend ein Vortrag bei der Straßensozialarbeit auf dem Programm. Dort wurden den Besuchern aus Ungarn die "Kälte App" der Stadt vorgestellt sowie die Arbeitsabläufe und die Koordination mit Nichtregierungsorganisationen (NGO) präsentiert. Abschließend begleiteten zwei Delegationsmitglieder die Mitarbeiter der Straßensozialarbeit bei ihrem Einsatz im nächtlichen Wien.