Der Berliner Senat will mit Hilfe einer Kampagne die Menschen in der Stadt für antisemitische Vorfälle
sensibilisieren. Unter dem Motto "Hinsehen, Erkennen und Handeln" stellte die neue
Innensenatorin Iris Spranger (SPD) am 10. Jänner 2022 die Kampagne "Das ist
Antisemitismus" vor. Sie richte sich bewusst nicht an Betroffene, sondern an
Zeug*innen antisemitischer Vorfälle. Finanziert wird das Projekt mit 130.000 Euro aus dem Fonds zur
Unterstützung Betroffener politisch-extremistischer Gewalt. Mit dem Bezirksbürgermeister von
Neukölln, Martin Hikel (SPD), befürwortete sie zudem die Einrichtung einer Anlauf- und
Dokumentationsstelle, an der alle Formen konfrontativer Religionsausübung gesammelt werden. In der
Stelle sollen nicht bloß Angriffe auf Religionen, wie zum Beispiel Antisemitismus, erfasst werden,
sondern auch Fälle von religiös begründetem Verhalten, das schulöffentlich ausgelebt werde und Druck auf
andere ausüben soll. Dazu zählt auch, wenn muslimische Schüler ihre muslimischen
Mitschüler*innen kritisieren, wenn die sich nicht verhüllt genug kleiden. Die
Innensenatorin betonte im Zusammenhang mit einer zentralen Erfassung der Fälle auf Landesebene,
dass so ein Vorhaben nur in enger Abstimmung mit der Senatsschulverwaltung erfolgen
könne: "Im Detail müssen wir da noch vieles klären", sagte sie.