Zweiter sein kann verbinden. Alexander Nikolai, Bezirksvorsteher des 2. Wiener Gemeindebezirks, und Gergely Őrsi, Bürgermeister des Budapester II. Bezirks, unterzeichneten am 12. April 2022 eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit. Bürgermeister Őrsi und seine Delegation besuchten anschließend den Wiener Naschmarkt, um dort Know-how für die geplante Modernisierung eines Markts einzuholen.
Das Treffen stand ganz im Zeichen freundschaftlicher Beziehungen. Nach der Unterzeichnung der Bezirkspartnerschaft machten Bezirksvorsteher Nikolai und Bürgermeister Őrsi einen gemeinsamen Spaziergang durch den Prater. Auf einer Fahrt mit dem Riesenrad lernten die Budapester Gäste die Leopoldstadt von oben kennen. Die Partnerschaft soll dem Wohl der Entwicklung beider Bezirke sowie ihrer Bürger*innen dienen und zum gegenseitigen Verständnis beitragen. Besonders kommunalpolitische, kulturelle und demokratiepolitische Belange werden im Zentrum stehen.
Um sich Ezzes für die geplante Sanierung der Markthalle an der Fény-Straße zu holen, besuchte Bürgermeister Őrsi mit seiner Delegation anschließend den Wiener Naschmarkt. Ein Experte des Wiener Marktamts begleitete die Gäste und beantwortete Fragen. Besonders hilfreich waren seine Erfahrungen mit dem Umbau des Naschmarkts von 2010 bis 2015. Dabei wurden Wasser- und Stromleitungen sowie Kanalisation und Regenwasserabfluss komplett erneuert. Der Markt ist seitdem weitgehend barrierefrei, sein denkmalgeschütztes Erscheinungsbild wurde nicht verändert.
Der II. Bezirk von Budapest liegt im nördlichen Teil von Buda. Auf rund 36 Quadratkilometern leben rund 89.000 Menschen (Stand 2019). Im Osten grenzt der II. Budapester Bezirk an die Donau. Etwas weniger als die Hälfte seiner Fläche sind von Wald bedeckt. Der größte Knotenpunkt des öffentlichen Verkehrs ist der Széll Kálmán tér, an dem unter anderem die Metro-Linie 2 hält. Im II. Budapester Bezirk gibt es elf Volksschulen, zwei Musikschulen, zehn Kindergärten und sechs Gymnasien, die staatlich finanziert werden. Daneben gibt es einen hohen Anteil an Privatschulen und internationalen Schulen. Ebenso befindet sich hier das Lukács-Bad, eines der ältesten Budapester Thermalbäder.
Der 2. Wiener Gemeindebezirk, die Leopoldstadt, liegt auf der Insel zwischen Donau und Donaukanal. Auf etwas über 19 Quadratkilometern leben rund 105.000 Menschen (Stand 2021). Den größten Teil nimmt der Prater ein, ein großteils öffentliches Areal, das aus ursprünglich von der Donau geprägten Aulandschaften besteht. Hier befindet sich der Vergnügungspark Wurstelprater mit dem Riesenrad, einem der bekanntesten Wiener Wahrzeichen. Der wichtigste Verkehrsknotenpunkt in der Leopoldstadt ist der Praterstern, ein großer Bahnhof, an dem unter anderem die U-Bahn-Linien U1 und U2 aufeinandertreffen. Nicht weit davon befinden sich ein Universitätscampus und die Messe Wien. Ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist der Hafen Wien. Im jüdischen Leben Wiens spielt die Leopoldstadt eine besondere Rolle.
Bürgermeister Gergely Őrsi gehört der Ungarischen Sozialistischen Partei (MSZP) an und leitet den Bezirk seit den letzten Kommunalwahlen im Oktober 2019. Bezirksvorsteher Alexander Nikolai gehört der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) an und übt sein Amt seit Dezember 2020 aus.